Das Leben mit Hunden bietet aus meiner Sicht eine gigantische Palette an Erfahrungen und Emotionen.
Es kann einfach der Hund sein, der nebenher läuft und entweder ein cooler Typ ist oder nervt.
Es kann aber auch der Hund sein, der ein Lebens Lehrmeister ist, der das Herz schon fast schmerzhaft tief berührt, der wieder Lachen schenkt und manchen sogar Lebenssinn.
Die Hündin unserer Nachbarin ist inzwischen sehr alt und krank und immer wieder treffe ich unsere Nachbarin mit verweinten Augen, weil sie sich Sorgen um ihre Hündin macht.
Gestern habe ich sie getroffen, als sie Rasen gemäht hat und ihre Hündin in einem Tragetuch um sich gebunden hatte. Die Hündin war wie ein Baby mit dem Gesicht abgetaucht und schlief in ihrem Pulli. (wir reden hier von einem chihuahua, nicht von einem Bernhardiner)
Etwas wird in meiner Nachbarin zerbrechen wenn ihre Hündin stirbt und ich kenne das, weil der Abschied von meiner Seelenhündin damals ein kleiner Tod war. Und dabei durfte ich sie erst ab ihrem 9. Lebensjahr begleiten, also hatte kein ganzes Hundeleben mit ihr Zeit.
Ich persönlich empfinde es so, dass Hunde unterschiedlich berühren – es gibt Seelenhunde und es gibt andere, wertvolle Begleiter.
Gleichzeitig hängt es aber auch eben davon ab, wie tief man Hunde in sich hineinlässt und wie sehr man bereit ist ihnen zuzuhören.
„Nur ein Hund“ oder so viel mehr, das liegt auch an uns.
Unsere Welt wird immer schnelllebiger und ich hoffe, wir verlieren nicht die Fähigkeit, uns von Hunden berühren und entschleunigen zu lassen.
